Best Practices für eine schnelle Website
15. Januar 2025
Matthias Schulte
Performance Optimierung, nicht nur für Google
Google legt großen Wert auf schnelle Ladezeiten und reibungslos funktionierende Websites und Webanwendungen, was gleichzeitig einen erheblichen Mehrwert für die Nutzer bietet. Eine schlechte Performance führt nicht nur zu geringem organischen Traffic von Google, sondern kann auch zu höheren Absprungraten, einem Rückgang der Benutzerzufriedenheit und letztlich zu Umsatzverlusten führen. Hier sind einige bewährte und einfache Tipps, um die Leistung von Webanwendungen und Websites zu optimieren.
Reduzierung der Ladezeit durch komprimierte Ressourcen
Eine der einfachsten und effektivsten Maßnahmen zur Verbesserung der Performance ist die Reduzierung der Größe der zu ladenden Ressourcen. Große Bilddateien, JavaScript- und CSS-Dateien können die Ladezeit erheblich verlängern. Daher sollten sie komprimiert werden, um die Dateigröße zu minimieren, ohne die Qualität zu beeinträchtigen. Tools wie ImageOptim für Bilder und UglifyJS für JavaScript bieten einfache Lösungen zur Minimierung und Komprimierung von Ressourcen.
Browser-Caching und CDN (Content Delivery Network)
Die Nutzung von Browser-Caching ermöglicht es, häufig verwendete Ressourcen im Browser des Nutzers zu speichern. So muss der Browser diese nicht bei jedem Besuch erneut herunterladen, was die Ladezeiten erheblich verkürzt. Ebenso kann die Verwendung eines Content Delivery Networks (CDN) dazu beitragen, statische Dateien von Servern in geografischer Nähe des Nutzers auszuliefern, was ebenfalls zu einer besseren Ladegeschwindigkeit führt. Die drei größten Content Delivery Networks (CDNs) sind:
Akamai Technologies
Einer der ältesten und größten Anbieter im CDN-Bereich, bekannt für seine umfangreiche Infrastruktur und globale Abdeckung.
Ideal für Unternehmen, die weltweit schnelle und zuverlässige Content-Bereitstellung benötigen.
Cloudflare
Sehr beliebt aufgrund seiner einfachen Integration, Sicherheitsfunktionen (wie DDoS-Schutz) und kostenfreien Einstiegsmöglichkeiten.
Weit verbreitet sowohl bei kleinen Webseiten als auch bei großen Unternehmen.
Amazon CloudFront
Das CDN von Amazon Web Services (AWS), das tief in die AWS-Cloud-Services integriert ist.
Besonders geeignet für Unternehmen, die bereits andere AWS-Dienste nutzen.
Lazy Loading für Bilder und Inhalte
Lazy Loading ist eine Technik, bei der Bilder und andere Inhalte erst dann geladen werden, wenn sie tatsächlich benötigt werden, also wenn sie in den sichtbaren Bereich des Browsers kommen. Dies reduziert die anfängliche Ladezeit und spart Bandbreite, da nicht alle Medieninhalte sofort geladen werden. Diese Technik ist besonders nützlich für Websites mit vielen Bildern oder langen Seiten.
So funktioniert Lazy Loading in Angular
Minimierung von HTTP-Anfragen
Jede HTTP-Anfrage, die der Browser an den Server sendet, verlängert die Ladezeit. Es ist daher wichtig, die Anzahl der Anfragen zu minimieren. Dies kann durch das Kombinieren von CSS- und JavaScript-Dateien, das Reduzieren von HTTP-Weiterleitungen und die Verwendung von Sprites für Grafiken erreicht werden. Weniger Anfragen bedeuten schnellere Ladezeiten und eine bessere Performance.
Asynchrones Laden von JavaScript und CSS
JavaScript und CSS sind oft blockierende Ressourcen, was bedeutet, dass der Browser auf deren vollständige Lade- und Ausführung wartet, bevor er mit dem Rendering der Seite fortfährt. Eine Möglichkeit, dies zu umgehen, ist das asynchrone Laden von JavaScript- und CSS-Dateien. So werden diese Ressourcen parallel zum Rendern der Seite geladen, was die Ladegeschwindigkeit beschleunigt.
Regelmäßige Performance-Überwachung
Es reicht nicht aus, die Performance nur einmal zu optimieren. Websites sollten regelmäßig überwacht werden, um sicherzustellen, dass sie auch nach zukünftigen Updates und Änderungen schnell bleiben. Folgende Tools bieten detaillierte Berichte und Verbesserungsvorschläge, um die Leistung kontinuierlich zu verbessern.
Optimierung von Datenbankabfragen
Für datenbankgestützte Websites oder Webanwendungen sind schnelle Datenbankabfragen entscheidend. Optimierungsmöglichkeiten umfassen die Verwendung von Indizes, das Vermeiden von langsame SQL-Abfragen sowie das Caching von Abfrageergebnissen. Tools wie Redis oder Memcached können die Antwortzeiten durch Zwischenspeichern häufig abgerufener Daten erheblich verkürzen.
Verwendung von HTTP/2 und späteren Versionen
HTTP/2 bietet eine Reihe von Verbesserungen gegenüber HTTP/1.1, darunter Multiplexing, Header-Komprimierung und Server Push. Diese Technologien ermöglichen eine schnellere und effizientere Kommunikation zwischen Client und Server und tragen dazu bei, die Ladezeiten zu verkürzen. Webseiten, die auf HTTP/2 umgestellt wurden, profitieren von besseren Ladegeschwindigkeiten, insbesondere bei Websites mit vielen kleinen Dateien.
Mobile-First-Ansatz und Responsivität
Angesichts der zunehmenden Nutzung von mobilen Geräten ist es wichtiger denn je, Websites für Smartphones und Tablets zu optimieren. Ein Mobile-First-Ansatz stellt sicher, dass Webseiten auf mobilen Geräten schnell laden und gut funktionieren. Dies umfasst das Minimieren der Datenmenge, das Optimieren von Medien und das Reduzieren der Komplexität von Layouts auf kleineren Bildschirmen.
Vermeidung von übermäßigen Redirects
Jeder Redirect erzeugt eine zusätzliche HTTP-Anfrage und verlängert die Ladezeit. Wo immer möglich, sollten unnötige Weiterleitungen vermieden oder reduziert werden. Wenn sie jedoch erforderlich sind, sollten sie so effizient wie möglich gestaltet werden, um die Ladezeit minimal zu halten.
Kontinuierliche Optimierung ist der Schlüssel zu nachhaltigem Erfolg!
Die Performance-Optimierung von Webanwendungen und Websites ist kein einmaliges Projekt, sondern ein kontinuierlicher Prozess. Durch die Implementierung dieser Best Practices – von der Reduzierung der Ladezeiten über die Minimierung von Anfragen bis hin zur Optimierung der Serverarchitektur – können Entwickler sicherstellen, dass ihre Webseiten schnell und benutzerfreundlich bleiben. Dies trägt nicht nur zur Verbesserung der Nutzererfahrung bei, sondern steigert auch die Sichtbarkeit in Suchmaschinen und letztlich den Erfolg der Website.